100 Jahre Schwimmverbot sind genug. DEMO
Start: FlussbadgartenSchwimmende Demonstration für die Aufhebung des Badeverbots in der Stadtspree Dienstag, 20. Mai 2025 - 17:30 - 21:00 Uhr Ersatztermine bei unzureichender Wasserqualität Freitag, 23. Mai 2025 gleiche Zeit oder Sonntag, 25. Mai 2025 13:00 - 17:00Uhr finaler Termin 24 Stunden zuvor über die Vereins-Website + Instagram
Sie tun es in Amsterdam, Basel, Bochum oder Halle/Saale, in Hamburg, Kopenhagen, Mülheim/Ruhr, München, Prag, Wien: Die Bewohner:innen dieser Orte baden in ihren Flüssen, und das mitten in der Stadt. und es werden immer mehr: Erst Kürzlich ging die Pariser Bürgermeisterin medienwirksam in der Seine schwimmen, um mit Stolz zu demonstrieren, dass die Anstrengungen zur Reinigung des vormals stark verschmutzten Flusses Früchte tragen. Und um dafür zu werben, dass die Bürger:innen ab diesem Sommer wieder in „ihrem“ Fluss werden baden können. Kurz zuvor wurde von der New Yorker Regierung das Millionen schwere Programm „New York SWIMS“ verabschiedet, mit dem öffentliche Badestellen in den Gewässern von New York City geschaffen werden sollen. Der Londoner Bürgermeister folgte mit der Ankündigung, die Flüsse der Stadt innerhalb von 10 Jahren wieder beschwimmbar zu machen.
Diese Initiativen (und noch viele mehr) folgen Bemühungen in der ganzen Welt, um ihre Innenstädte heute und für zukünftige Generationen lebenswerter zu gestalten – insbesondere, weil die Folgen des Klimawandels die versiegelten Stadtzentren zunehmend aufheizen, undMöglichkeiten der Abkühlung dringend benötigt werden.
Und in Berlin? Wo wir als Stadtgesellschaft uns so gerne unserer Vorreiterrolle rühmen? Bei uns ist das Baden nach wie vor verboten.
Die Ursprünge der Berliner Schwimmverbots reichen am 20. Mai genau 100 Jahre zurück. An diesem Tag im Jahre 1925 beschloss das Berliner Magistrat die Schließung aller Flussbadeanstalten in Alt Berlin. Grund waren die zunehmend mangelhaften hygienischen Bedingungen des Spreewassers. Nur drei Tage später, am 23. Mai 1925, schlossen die letzten Flussbadeanstalten. Damit ging Berlins Ära der innerstädtischen Flussbadeanstalten zu Ende, und das heute bestehende Badeverbot wurde zementiert.
Aus damaliger Sicht war das eine nachvollziehbare und notwendige Entscheidung. Aber heute ist die grundsätzliche Verbotshaltung Berlins nicht mehr nötig: Nachweislich ist die Wasserqualität im Fluss heute oft gut genug, um darin Schwimmen gehen zu können. Zudem verfügen wir heute über technischen Möglichkeiten, die es erlauben, die aktuelle Badewasserqualität eines Gewässers mittels sogenannter Monitoringsysteme anzeigen lassen zu können, und damit eine Entscheidung treffen zu können, ob man schwimmen möchte.
Für den Spreekanal in der historischen Mitte Berlins existiert ein solches System sogar bereits: Hervorgegangen aus der Zusammenarbeit von Fluss Bad Berlin mit dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin kann man die aktuelle Wasserqualität unter https://badberlin.info einsehen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse und Möglichkeiten darf unserer Ansicht nach angezweifelt werden, ob die mit dem generellen Badeverbot verbundene pauschale Aufhebung des Gemeingebrauchsrechts heute noch zulässig ist.
Liebe Stadtpolitik und -verwaltung: Es hat sich viel getan seit dem 20. Mai 1925! Der Weg für die Berliner:innen in ihre Spree ist gar nicht weit: Ihr müsst ihn nur legalisieren und das Badeverbot kippen!
Wir helfen mit: Am 20. Mai 2025 (oder am 23. oder 25.) werden wir in Erinnerung an die goldenen1920er Jahre das 100 Jahre alte Badeverbot symbolisch beenden: Schwimmend im historischen Zentrum Berlins an der Museumsinsel.
Flussbad Berlin e.V. und seine Partner:innen lädt alle Schwimmfreund:innen und Sympathisant:innen ein, den Fluss an diesem Tag zurückzuerobern und in Erinnerung zu rufen, dass der Fluss eine wichtige und wertvolle Ressource für alle ist.
Call it a demo, wir nennen es Badevergnügen!
Alle notwendigen Informationen zur Demonstration, zur Route, zur Wasserqualität und zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen werden wir in den kommenden Tagen auf unserer Webseite veröffentlichen.
Liebe Grüße. Euer Fluss Bad Berlin Demo-Team