suche Betreuer:in MA Thesis –> Urbaner Diskurs :––)
Fachbereich Design DessauDessau anstiften! Hi, ich bin Tom und ich möchte mich in meiner Thesis mit städtischem Diskurs beschäftigen. Dessau braucht den Wandel, nicht von oben herab sondern durch die Menschen der Stadt! Ich will öffentlichen Dialog provozieren und aktivieren. Dafür brauche ich eine:n Zweitprüfer:in mit relevantem MA Abschluss und Bock! :––)
Dessau anstiften
Aktivierung eines städtischen Dialogs
Dessau – eine Stadt mit vielen Gesichtern. Einzigartige Landschaften mit endloser Natur, geschichtsträchtige Orte und fürstliches Vermächtnis, unermüdliche Subkultur und Engagement. Aber auch architektonisches Brachland, zerklüftete Stadtgebiete, ungleiche Altersstrukturen und starke soziale Differenzen einer Stadtgesellschaft. Ein Potenzialraum im Schatten seiner städtischen Herausforderungen.
Ausgehend von der umfangreichen Dessau-Analyse meiner Bachelorarbeit lässt mich das Gefühl nicht los, dass die Menschen hier abseits der schönen Natur und des historischen Image vor allem eines verbindet – eine kollektive Hoffnungslosigkeit. Besonders in den jüngeren Altersgruppen ist dies spürbar. Aber stimmt das überhaupt? Wie sehen die Dessauer:innen wirklich ihre Stadt? Was denken sie? Was fühlen sie? Wovon träumen sie? Diese Fragen kann die subjektive Untersuchung kaum beantworten. Dies gilt es für mich herauszufinden. Ich möchte die Stadtgesellschaft kennenlernen und ihr Gehör verschaffen.
Diskurs ist eines der zentralen Elemente einer Stadtgesellschaft. Dabei ist der Öffentliche Raum der Tisch, an dem sich die Gemeinschaft trifft und austauscht. Er ist die Plattform für die Entfaltung einer Stadtkultur, die sich sowohl durch gemeinschaftliche Haltungen als auch durch ihre Diversität und Individualität bildet. Diese Kultur definiert, wie sich die Menschen der Stadt begegnen, wie sie sich austauschen, was sie umtreibt. Sie bildet die städtische Identität und Identifikation und ist damit entscheidend für städtischen Wandel.
Im Falle von Dessau erscheint diese Kultur sehr schwammig. Durch steigenden Altersdurchschnitt und die davor fliehende Jugend entsteht ein soziales Loch, welches die Bewältigung der urbanen Herausforderungen stetig erschwert. Zwischen Bauhaus und Plattenbau fällt es zudem schwer eine verbindende Identität festzustellen. Zusätzlich wird das städtische Image von Seiten der Stadtverwaltung hauptsächlich durch die touristische Bewerbung geprägt. „Visit Dessau“ heißt die wichtigste kulturelle Platform der Stadt – da steckt das Problem schon im Namen.
„Dessau-Roßlau steht für Chancengleichheit, stärkt den gesellschaftlichen Dialog und unterstützt die Eigenverantwortlichkeit seiner Bürgerinnen und Bürger.“. So lautet der dritte Leitsatz des inzwischen ausgelaufenen INSEK 2025. Mit den Pilotprojekten Zukunftsreise und ZiZ wurde ein Schritt in diese Richtung getan. Jedoch zeitlich begrenzt. Wie kann städtischer Dialog gefördert werden, unabhängig von festen Veranstaltungen oder Projektrealisierungen? Mit welchen Mitteln und Methoden kann man einen solchen Dialog über die Stadt und seine Gesellschaft anstiften und im Alltäglichen verankern? Wie schafft man eine öffentliche gesellschaftliche Reflexion, vor der sich die Stadt nicht versteckt sondern ihre Potenziale für städtischen Wandel erkennt? Wie können gestalterische Maßnahmen zur Entwicklung und Veränderung der Stadtgesellschaft beitragen?
Mit diesen Fragen möchte ich mich in meiner Masterthesis auseinandersetzen und einen Anlass schaffen, den Diskurs über die Stadt und ihre Zukunft zu stärken.