Mapping Diversity, Claiming Space

Solisur/ Ciudad Migrante instagram.com Spanische, Englische Lautsprache Solmsstrasse 18, 10961 Berlin
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Kollektive Strategien rund um den öffentlichen Raum für Migrantengemeinschaften in Berlin

Von Ubahn. Die nächstgelegenen Stationen sind Mehringdamm (U6) und Gneisenaustraße (U7).

Die Hauptsprache ist Spanisch. Individuelle Erklärungen sind auch auf Englisch möglich.

Es gibt keine barrierefreien Zugänge und auch nicht genügend Platz zum Wickeln von Babys. Die Toilette ist geschlechtsneutral. Wir haben andere Räume, die für diesen Zweck angepasst und genutzt werden könnten.

Der erste Teil des Workshops findet im Freien statt, wir werden durch die Nachbarschaft spazieren. Wir erwarten keine zusätzlichen Gäste, wir hoffen, dass sich alle vorher einfinden.

Der öffentliche Raum in Berlin spiegelt oft Dynamiken der Ausgrenzung, Vertreibung und Feindseligkeit wider, insbesondere gegenüber Migrant*innen und rassifizierten Menschen. Gleichzeitig sind diese Räume Orte, an denen wir Widerstand leisten, Neues schaffen und uns andere Zukunftsvisionen ausmalen.

In diesem Workshop werden wir gemeinsam über das Recht auf öffentlichen Raum und Sicherheit für Migrant*innen und rassifizierte Gemeinschaften nachdenken.

Teil 1: Raum beanspruchen durch einen Spaziergang durch die Nachbarschaft

Der Workshop beginnt mit einem zweistündigen Spaziergang durch den Bergmannkiez, der als kollektive Übung zum Lesen der Stadt anhand ihrer historischen und sozialen Schichten konzipiert ist. Der Spaziergang stellt die Perspektiven von Migrant*innen in den Vordergrund und verwebt Erzählungen von Ereignissen, Menschen und Gemeinschaften, die die Geschichte Berlins verändert haben. Entlang der Route besuchen wir Orte der Erinnerung, die in die Stadt eingeschrieben sind – sowohl institutionelle als auch basisdemokratische –, die von anderen Territorien und Kämpfen erzählen, manchmal umstritten, manchmal zurückerobert.

Beim gemeinsamen Spaziergang werden die Teilnehmenden erleben, wie unterschiedliche Geschichten im städtischen Gefüge koexistieren: von Spuren des alltäglichen Lebens von Migrant*innen bis hin zu Denkmälern und Initiativen, die die Erinnerung an globale Kämpfe bewahren. Diese gemeinsame Erfahrung bildet die Grundlage für die folgenden Workshop-Sitzungen, in denen urbane Praxis nicht nur als Theorie, sondern als etwas Lebendiges, Verkörpertes und in den Straßen Berlins ständig neu Erfundenes betrachtet wird.

Teil 2: Kartierung der Vielfalt in der Casa Popular Marielle Franco

Die Teilnehmenden arbeiten in Gruppen mit gedruckten Stadtplänen verschiedener Stadtteile Berlins. Jede Gruppe identifiziert Gebiete, die sie als unsicher, exklusiv oder feindselig empfindet, und gestaltet diese Gebiete dann durch kollektive Strategien, Interventionen und Visionen der Solidarität neu.

Die Ergebnisse bilden eine kollektive Kartografie des Widerstands und der Vorstellungskraft, die Spannungsfelder, aber auch neue Möglichkeiten für ein inklusives, freudvolles und sichereres städtisches Leben aufzeigt.

Solisur/ Ciudad Migrante

SoliSur con Abya Yala ist ein basisdemokratisches transfeministisches Migrant*innenkollektiv, das aus Widerstandsfähigkeit, Rebellion und Freude entstanden ist. Wir organisieren uns gegen koloniale und unterdrückerische Systeme, verstärken verstummte Stimmen und feiern soziale Vielfalt.

Ciudad Migrante Ciudad Migrante entstand 2023 als Initiative des Bloque Latinoamericano Berlin als Reaktion auf Erfahrungen von Ausgrenzung, Bürokratie und Wohnunsicherheit, mit denen Migrant*innengemeinschaften konfrontiert sind. Es wurde als Raum konzipiert, um alltägliche Erfahrungen der Unterdrückung zu politisieren und kollektive Instrumente für die Navigation durch die Stadt zu entwickeln – mit besonderem Fokus auf die Wohnungskrise und die systemischen Hindernisse für einen formellen Aufenthaltsstatus. Das Kollektiv setzt sich aus Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen, die Erfahrungswissen sowohl aus ihren Herkunftsländern als auch aus ihrem Leben in Berlin mitbringen. Diese hybride Wissensproduktion bildet die Grundlage für ihr selbstorganisiertes politisches Engagement. Ciudad Migrante widersetzt sich aktiv der Kommerzialisierung von Wohnraum und setzt sich für eine Stadt ein, die von ihren Bewohner*innen geprägt ist – eine Stadt, die inklusiv, vielfältig und kreativ ist und von den Menschen regiert wird, die in ihr leben. Das Kollektiv widersetzt sich dem Rechtsruck in der Stadtentwicklung und fördert stattdessen eine Vision der Stadt, die in Erinnerung, antikolonialen Praktiken und transfeministischen Werten verwurzelt ist, die ihre aktivistischen Praktiken und den Aufbau von Koalitionen in einer Weise prägen, die die vielfältigen Lehren und den Erfindungsreichtum der lateinamerikanischen Kämpfe widerspiegelt.