Formulierungshilfe für Koalitionsgespräche und -vertragAG 4 Verkehr und Infrastruktur, Bauen und Wohnen
Berlin, 15.03.2025
Hallo zusammen,
wir sind seit vielen Jahren in der kulturellen Stadtentwicklung und Urbanen Praxis aktiv und möchten euch an dieser Stelle erstmal ganz viel Erfolg für die Koalitionsgespräche und den gemeinsamen Schreibprozess des Koalitionsvertrags wünschen.
Die SPD und Union starten heute ihre Koalitionsverhandlungen. Klar ist: Wer Räume für kulturelle Teilhabe, gemeinsames Gestalten und urbane Gemeingüter angreift oder ignoriert, gefährdet den sozialen Zusammenhalt und die Demokratie vor Ort.
Deswegen erinnert euch an eure sozialdemokratischen Werte! Eine gerechte Stadt braucht Orte, an denen Menschen unabhängig von Herkunft und Status, Sexualität, Gender, Glauben, oder anderen anderen Merkmalen zusammenkommen, gestalten und sich austauschen können. Urbane Praxis kann genau das sein.
Wenn ihr Stadtentwicklung zur Frage von Profit und Investor*inneninteressen macht, statt Gemeinwohl zu stärken, schadet ihr der Gesellschaft. Stellt euch klar hinter eine offene, solidarische Stadt!
Die bisherigen Vorhaben im Sondierungspapier lassen genau das vermissen. Doch wir sagen: gemeinsame Stadtentwicklung ist kein Luxus – sie ist das Teil einer lebendigen, demokratischen Stadtgesellschaft. Das gehört in den Koalitionsvertrag!
Viele Grüße
Urbane Praxis e.V.
Gemeinsam im Quartier und kulturelle Stadtentwicklung:
„Wir setzen uns für eine kulturelle Stadtentwicklung ein, die die Vielfalt und Identität jedes
Quartiers stärkt. Durch die Förderung von Kulturprojekten und -initiativen wollen wir einen
lebendigen Austausch zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen schaffen und
damit zu einer inklusiven, solidarischen Stadtgesellschaft beitragen.“
Zusammenarbeit mit städtischen Wohnungsgesellschaften:
„Wir werden die Zusammenarbeit zwischen städtischen Wohnungsgesellschaften und
kulturellen Akteuren unterstützen, um in städtischen Quartieren kreative und kulturelle Räume
zu schaffen. Diese Partnerschaften sollen den Erhalt und die teilhabeorientierte Entwicklung
kultureller Infrastruktur fördern und gleichzeitig die soziale Durchmischung und
Nachbarschaftshilfe stärken.“
Nationale Stadtentwicklung und Experimentierflächen:
„Im Rahmen der nationalen Stadtentwicklung setzen wir auf die Schaffung von
Experimentierflächen und Stadtlaboren, in denen innovative Konzepte für eine nachhaltige und
zukunftsfähige Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Zivilgesellschaft und
Kultur entwickelt und erprobt werden. Diese Räume sollen als Orte für kreative Lösungen zur
Bewältigung städtischer Herausforderungen dienen und zur Schaffung von Resilienz und
Anpassungsfähigkeit in den Städten beitragen.“
Resilienz und Zukunftsfähigkeit in der urbanen Praxis:
„Wir fördern die Entwicklung von resilienten städtischen Strukturen, die sich sowohl ökologisch
als auch sozial weiterentwickeln können. Dabei sollen Städte und Quartiere so gestaltet
werden, dass sie den Herausforderungen des Klimawandels, des demografischen Wandels und
der sozialen Ungleichheit standhalten und gleichzeitig kulturelle Vielfalt als Stärke begreifen.“
Förderung von urbaner Praxis und Innovation:
„Wir unterstützen die Weiterentwicklung urbaner Praxis durch kreative und interdisziplinäre
Ansätze, die sowohl eine nachhaltige Stadtentwicklung als auch kulturelle und soziale
Innovationen umfassen. Dabei setzen wir auf die aktive Teilhabe der Bewohner:innen und der
kreativen Akteur:innen vor Ort, um Städte als zukunftsfähige, resiliente Lebensräume zu
gestalten.“