Streichung der Mittel des Berliner Projektfonds Urbane Praxis – Eine Bedrohung für die kulturelle und soziale Stadtentwicklung 

Pressemitteilung – Die Streichung der Mittel des Berliner Projektfonds Urbane Praxis stellt einen tiefgreifenden Einschnitt in die Förderung innovativer Kultur- und Stadtentwicklungsprojekte an der Schnittstelle zu Sozialem, Bildung, Jugend und Umwelt dar.

Diese Entscheidung gefährdet nicht nur die Zukunft bereits laufender Initiativen, sondern auch die Vision einer lebenswerten, partizipativen und demokratisch gestalteten Stadt, die von den Ideen, der Teilhabe und dem Engagement ihrer Bewohner*innen lebt. 

Der Berliner Projektfonds Urbane Praxis wurde ursprünglich als Forderung des Rats für die Künste ins Leben gerufen, um das Ziel einer „Draussenstadt“ und einer „Kultur für alle“ Wirklichkeit werden zu lassen. Im Zusammenschluss mit dem Aufbau von einem selbstorganisierten Urbane Praxis Netzwerk und langfristig abgesicherten Standorten für die Urbane Praxis erlaubt es der Projektfonds Urbane Praxis als niedrigschwellige Fördermöglichkeit für kleine bis mittelgroße Formate auch jungen Praktiker*innen ihre Wirkmächtigkeit in der Stadt zu erproben und bereichert das Netzwerk der Urbanen Praktiker*innen in Berlin kontinuierlich um transformative Stadtmacher*innen. Seit seiner Gründung 2021 setzt ein engagiertes Team den Fonds mit großem Einsatz und Kreativität um. Das Team hat den Fonds zu einem innovativen Instrument der solidarischen Urbanen Praxis gemacht. Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bei all jenen bedanken, die durch ihre Arbeit und ihr Engagement dazu beigetragen haben, Projekte für und mit der Stadtgesellschaft zu realisieren. 

Der Berliner Projektfonds Urbane Praxis hat in den vergangenen Jahren eine zentrale Rolle dabei gespielt, die kulturelle und soziale Stadtentwicklung zu fördern. Durch den Fonds war es möglich, Begegnungsräume zu schaffen, die Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Milieus zusammenzubringen. Die Streichung der Mittel bedroht die Grundlage für ein lebendiges urbanes Zusammenleben, das auf Teilhabe und Empowerment aufbaut. 

„Die Entscheidung, die Finanzierung dieses Fonds einzustellen, sendet ein besorgniserregendes Signal“, sagt Dr. Sabine Kroner, Vorstand Urbane Praxis e.V.. „Gerade in Zeiten von zunehmender Polarisierung und antidemokratischen Populismus, in denen soziale Spannungen und Herausforderungen der urbanen Transformation immer deutlicher werden, brauchen wir Räume des Dialogs, in denen Menschen gemeinsam Lösungen entwickeln, soziale und kulturelle Teilhabe leben und erleben können.“ 

Ein Verlust für Alle 

Die Streichung der Mittel trifft nicht nur Urbane Praktiker*innen (also Künstler*innen und Kulturschaffende, Architekt*innen und Planende, Sozialarbeitende und Ausbildende), die bei der Umsetzung ihrer Ideen auf die Unterstützung des Fonds angewiesen sind. Die Streichung trifft auch alle Nachbarschaften und Stadtbewohner*innen, die von den geförderten Projekten im Aufbau von Infrastrukturen sozialer und kultureller Teilhabe unterstützt werden. 

Kulturelle Stadtentwicklung ist kein Luxus 

Die Urbane Praxis trägt wesentlich dazu bei, kulturelle, soziale und ökologische Herausforderungen im urbanen Raum anzugehen. Sie unterstützt die Selbstermächtigung marginalisierter Gruppen, fördert eine gemeinwohlorientierte Gestaltung der eigenen Umwelt und ermöglicht Dialoge zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Durch die Streichung der Mittel drohen sorgsam aufgebaute Strukturen und wertvolle Synergien verloren zu gehen, die entscheidend für die gute Zukunft unserer Stadt sind. 

Wir fordern die zuständigen Entscheidungsträger*innen auf, diese Entscheidung zu überdenken und die Urbane Praxis weiter als Schlüsselinstrument der nachhaltigen Transformation der Stadt zu fördern. Gemeinsam müssen wir sicherstellen, dass Berlin auch in Zukunft ein Ort der Vielfalt, Innovation und Zusammenarbeit bleibt. 

Der Urbane Praxis e.V. 

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Pressemitteilung zum Download

Dana Schneider & Elisabeth Knoblich Urbane Praxis e.V. E-Mail: kommunikation@urbanepraxis.berlin Webseite: https://www.urbanepraxis.berlin/